
Das bin ich, Janina, 28 Jahre alt und ich habe 2018 Petricor gegründet. Seit einiger Zeit arbeite ich Vollzeit für meine Selbstständigkeit und ich bin unglaublich glücklich darüber.
Ich liebe meinen Alltag im Atelier und erinnere mich an meinen Arbeitstagen manchmal an meine Kindheit zurück, in der ich oft stundenlang „Fünf Freunde“ oder „Die drei ???“ gehört und währendessen gemalt habe. So ähnlich sehen meine Tage heute auch oft aus. Während ich nähe höre ich ein Hörbuch, Hörspiel oder einen Podcast nach dem anderen und ich kann von diesen Tagen auch heute noch gar nicht genug bekommen. Natürlich sieht nicht jeder Tag so aus und meistens stehen neben dem Nähen noch tausend andere Sachen an.

Kreative Dinge haben schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt und nach meinem Abi wusste ich nicht, ob ich Kunst, Modedesign oder Kommunikatinsdesign
studieren möchte.
Ich entschied mich dann für Letzteres, da Kommunikationsdesign mehrere Bereiche des Designs abdeckt und ich so noch etwas mehr ausprobieren konnte.
Dass ich mich nicht als Designerin selbstständig machen oder in einer Agentur arbeiten möchte, war für mich schnell klar. Oft hat mir der Sinn hinter vielen Jobs
gefehlt und ich wollte immer schon was eigenes starten. In dem Stofflager einer Polsterwarenfabrik habe ich öfter nach Stoffresten zum Vernähen geschaut und eines Tages Lederstücke entdeckt.
Viele abgebrochenen Nähnadeln später hatte ich meine erste Ledertasche genäht und relativ schnell war mir klar, dass ich ein eigenes Taschenlabel aufbauen möchte. Ich kaufte mir eine gebrauchte
Industrienähmaschine und entwickelte durch das Nutzen von kleinen Lederresten den heutigen Patchwork-Look mit Streifen und Dreiecken.
Ich konnte meine Bachelorarbeit nutzen, um mein Label in der Theorie zu gründen. In dieser Zeit begegnete mir das Wort „Petricor“ und wurde seit dem zu meinem
ständigen Begleiter.
Nach meinem Studium meldete ich mein Gewerbe an, ging auf Designmärkte, baute meinen Onlineshop auf und entwickelte Taschenmodelle. Drei Jahre später sitze ich nun
hier in meinem eigenen Atelier.

Ich habe während meiner Gründung lange noch einen Teilzeitjob gehabt und auch wenn diese Zeit sehr anstrengend war, hatte ich dadurch immer die Sicherheit eines
regelmäßigen Einkommens neben der anfangenden Selbstständigkeit. So hatte ich weniger Druck und konnte Petricor ganz langsam und in meinem Tempo wachsen lassen.
Rückblickend gesehen, habe ich meinen Weg immer mit kleinen Zielen gemeistert und es war genau das Richtige für mich. Ich hatte anfangs nicht das Ziel, Petricor zu
einer großen Marke zu machen. Ich weiß noch, wie ich mir ganz am Anfang der Gründung immer dachte, dass ich vollkommen zufrieden wäre, wenn ich durch die Selbstständigkeit nebenbei irgendwann nur
noch einen Teilzeitjob bräuchte. Ob aus der Angst heraus, mir zu hohe „unrealistischere“ Ziele zu setzen oder ob es damals wirklich mein Wunsch war, weiß ich nicht mehr. Aber als ich dieses Ziel
erreicht hatte, wollte ich nichts mehr als komplett selbstständig sein zu können!
Ich werde euch hier in Zukunft mehr über meine Gründung erzählen, die Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit, wie ich zu dem Namen „Petricor“ kam und was er für
mich bedeutet, über Leder und Kunstleder und was mich und euch sonst so beschäftigt. Ich freue mich darauf!
Eure Janina
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Sibel (Freitag, 24 September 2021 22:37)
Hallo Janina, deine Geschichte berührt mich sehr. Und ich finde du kannst sehr stolz auf dich sein. Auch ich bin selbstständig und kenne den Spagat zwischen dem wirtschaftlichen und unternehmerischen Aspekt und der kreativen Ausübung und dabei den Spaß und Fokus nicht zu verlieren. Aber du scheinst dass wirklich toll zu meistern. Mach weiter so. Viele liebe Grüße lässt dir Sibel da.